Engagement im Job
Motivation und Engagement im Job - Überleben bis zur Verwirklichung

Die Stufen der Motivation
- Dienst nach Vorschrift/Überleben: „Die Bezahlung ist schlecht. Hauptsache ich habe einen Job. Ich arbeite hier, um Geld zu verdienen. Es ist nur ein Job.“ Hier geht es um das reine Überleben – der Job sichert das Einkommen, mehr nicht.
- Sicherheit: „Ich bin Teil von etwas Größerem. Ich bin aber auch weg, wenn ich was finde.“ Die Arbeit bietet Stabilität, doch die Bindung bleibt schwach.
- Zugehörigkeit: „Ich bin Teil von etwas Größerem.“ Hier entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft, auch wenn das Engagement begrenzt ist.
- Bedeutung: „Ich leiste einen entscheidenden Teil zum Gesamtergebnis.“ Die Arbeit gewinnt an Wert, weil sie einen spürbaren Beitrag leistet.
- Hoch-engagiert/Verwirklichung: „Ich liebe es, hier zu arbeiten. Ich will andere durch meine Arbeit inspirieren.“ Die höchste Stufe, an der Arbeit zur Leidenschaft wird.
Diese Pyramide erinnert an die Bedürfnishierarchie von Maslow, angepasst an die Arbeitswelt. Studien zeigen, dass nur etwa 15 % der Arbeitnehmer weltweit hoch-engagiert sind, während 67 % eher bedingt engagiert arbeiten (Gallup, 2023).
Systemische Beratung als Wegweiser
Systemische Beratung kann helfen, diese Stufen zu erklimmen. Sie betrachtet den Menschen nicht isoliert, sondern im Kontext von Beziehungen – zu Kollegen, Vorgesetzten und der Unternehmenskultur. Ein systemischer Berater schaut, welche Dynamiken jemanden auf der „Überleben“-Ebene halten, und wo Potenziale für Wachstum liegen.
Beispiel: Wenn jemand nur aus Sicherheitsgründen am Job hängt, könnte der Berater mit dem Team arbeiten, um ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen – etwa durch gemeinsame Ziele oder regelmäßige Feedback-Runden. Eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie (2023) zeigt, dass Unternehmen, die systemische Ansätze nutzen, die Mitarbeiterzufriedenheit um bis zu 30 % steigern können. Auf der Bedeutungsebene könnte ein Berater helfen, Aufgaben so zu gestalten, dass sie einen klaren Beitrag zum Ganzen leisten.

Praktische Ansätze für Unternehmen
Der erste Schritt ist Selbstreflexion: Wo stehe ich auf dieser Pyramide? Danach kann man mit einem Berater die Umgebung analysieren – fehlt es an Anerkennung? Sind die Aufgaben monoton? Kleine Veränderungen, wie mehr Verantwortung oder ein mentales Umdenken, können den Aufstieg ermöglichen. Langfristig lohnt sich das: Hoch-engagierte Teams sind bis zu 21 % produktiver (Harvard Business Review, 2022).
Fazit
Ob jemand nur überlebt oder seine Arbeit zur Lebensaufgabe macht, hängt von inneren und äußeren Faktoren ab. Systemische Beratung bietet Werkzeuge, um diese Faktoren zu verstehen und zu verändern. Vielleicht ist es Zeit, die eigene Position zu überdenken und den nächsten Schritt nach oben zu wagen.
Quellen
- Gallup: „State of the Global Workplace 2023“
- Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie: Jahresbericht 2023
- Harvard Business Review: „The Power of Engaged Teams“ (2022)